Probleme in Berdorf

Das ‘Ministere de l’environnement’ aus Luxemburg bittet um die Veröffentlichung des folgenden Briefes:


Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Jahr 2000 haben die Felsen von Berdorf einen außergewöhnlich großen Zulauf von Sportkletterern gekannt. Dadurch wurde dieses Naturgebiet , welches einen sehr großen Stellenwert für die Artenvielfalt darstellt, immer stärker belastet. In der Tat befinden sich die Felsen integral in einer europäischen FFH Zone (Fauna Flora Habitat) und dies erfordert einen speziellen Schutz. Die intensive Benutzung seitens der Kletterer, die zuweilen wenig Rücksicht auf die Natur nehmen,. Läuft diesem Ziel zuwider und das zuständige Umweltministerium hat verschiedene Initiativen ergriffen, um diverse Schäden auszubessern und in Zukunft das Felsgebiet verstärkt zu schützen.

So wurden alle Routen mit neuen Umlenkketten versehen, da nicht mehr auf die Gipfelplateaus ausgestiegen werden darf. Die Vorschriften , welche mittels neuer Informationstafeln im Gebiet angeschlagen sind müssen strikt beachtet werden, u.a.:

  • Das Klettern ist nur in den speziell ausgewiesenen Gebieten erlaubt
  • Die Absperrungen müssen strikt respektiert werden
  • Das Klettern ist nur auf Basis einer Seilschaft von max. 3 Kletterer (also nicht in Gruppen) erlaubt
  • Gruppen von mehr als 3 Kletterern benötigen eine Genehmigung des Umweltministeriums
  • Kommerzielle Kletteraktivitäten sind verboten
  • Das Biwakieren oder Zelten bei den Felsen oder bei den Parkplätzen ist strengstens untersagt
  • Abseilpisten und das Benutzen der Bäume und Pflanzenwurzeln zu Absicherung sind untersagt
  • Die Benutzung von Magnesia sollte weit möglichst unterlassen werden und nur in schwierigsten Routen angewendet werden mit anschließendem Ausputz (ein Verbot wird zur Zeit analysiert)
  • Auch sollte das Rauchen an den Felsen unterlassen werden, da dies Umweltschäden verursacht (letzten Jahr wurden unzählige (!) Zigarettenstummel an den Felsfüßen hinterlassen), zudem stört es andere Sportler

In den nächsten Monaten werden regelmäßige Kontrollen seitens der Naturschutzbrigade durchgeführt werden. Zudem arbeitet das Umweltministerium neue Verordnungen aus, welche den Zugang stärker beschränken sollen, indem das Klettern in Zukunft ggf. nur mit spezifischen Permits gestattet werden soll. Sollte der Zulauf sich weiter steigern, bzw, weiterhin Verstöße gegen die Verordnungen des Naturschutzgesetzes festgestellt, wird auch ein totales Kletterverbot nicht ausgeschlossen. Es wird daher empfohlen, möglichst auf andere Klettergebiet auszuweichen, um die Zukunft des Berdorfer Klettergebietes nicht zu gefährden.

Der Staatssekretär für Umwelt

Eugene Berger